Immer mehr Menschen lernen Chinesisch. Doch warum eigentlich?

Chinesisch gilt als eine der schwierigsten Sprachen der Welt. Es gibt aber einige gute Gründe, um sich dieser Herausforderung zu stellen!

Hier sind die 6 wichtigsten Gründe, warum man heutzutage Chinesisch lernen sollte:

1. Der Zukunfts-Faktor:

Chinesisch wird zur zweiten Weltsprache

Englisch ist zwar unbestritten die Weltsprache Nummer 1, und das wird wahrscheinlich auch noch lange Zeit so bleiben. Doch die englische Sprache hat eine Konkurrentin bekommen – Mandarin Chinesisch.

Die offizielle Hochsprache im Reich der Mitte entwickelt sich mit dem Aufstieg Chinas zur wirtschaftlichen Großmacht immer mehr zu einer zweiten Weltsprache, die von immer mehr Menschen gesprochen und verstanden wird.

Gerade in Asien, wo China besonders großen Einfluss auf seine Nachbarländer ausübt, entscheiden sich viele junge Menschen mittlerweile lieber für Chinesisch als zweite Fremdsprache anstatt für Englisch. Und auch auf anderen Kontinenten wie Südamerika, Afrika oder Europa wird fleißig Chinesisch gelernt.

Sprachforscher gehen davon aus, dass chinesische Wörter in 20 Jahren genauso selbstverständlich zu unserer alltäglichen Umgangssprache gehören werden wie heutzutage englische Begriffe.

Wer in Zukunft also noch verstehen möchte, wovon seine Kinder eigentlich reden, sollte heute besser Chinesisch lernen!

2. Der Kommunikations-Faktor:

Chinesisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt

Sprech‘ ich Chinesisch oder was? Diese Frage hört man, wenn es um Verständigungsprobleme zwischen Gesprächspartnern geht.

Doch in Wirklichkeit wird man mit Chinesisch besser verstanden, als man vielleicht denkt!

In der Volksrepublik China leben aktuell etwa 1,3 Milliarden Menschen, von denen schätzungsweise 800 Millionen die offizielle Hochsprache Mandarin als Muttersprache beherrschen.

Hinzu kommen die vielen Millionen Chinesen, die in ihren Familien eigentlich andere Dialekte sprechen, jedoch Mandarin an den Schulen und Universitäten des Landes gelernt haben, und es im öffentlichen Leben täglich verwenden.

Rechnet man alle Chinesen zusammen, die ihren Wohnsitz außerhalb der VR China haben, etwa in Hong Kong, Macao, Taiwan, Singapur, Malaysia, Indonesien, Philippinen, Thailand, Südkorea oder Vietnam, sowie in vielen chinesischen Gemeinden und Chinatowns in den USA, Kanada, Australien, Südamerika und Europa, kommt man nochmal auf eine Zahl von etwa 60 Millionen Menschen.

Damit ist Chinesisch derzeit die am meisten gesprochene Sprache der Welt, oder wer Chinesisch spricht, kann sich mit rund 1/5 der Weltbevölkerung verständigen – ein echter Kommunikations-Vorteil.

3. Der Karriere-Faktor:

Chinesisch bietet Karrierechancen

Es ist gar nicht so lange her, da wurde Chinesisch höchstens von solchen Leuten gelernt, die sich für ostasiatische Philosophie interessierten. Das kommunistische China schottete sich vom Rest der Welt ab, galt als verarmt und rückständig. Mit solch einem Land konnte man keine Geschäfte machen.

Heute boomt die chinesische Wirtschaft, und mit dem Aufstieg Chinas wird das Land zu einem immer wichtigeren Handelspartner. So enstanden in den vergangenen Jahren zahlreiche Kooperationen in wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bereichen.

Diese Entwicklung bietet Personen mit Chinesisch Kenntnissen heutzutage die besten Karrierechancen, denn noch immer gibt es weltweit zu wenig gut ausgebildetes, chinesisch-sprachiges Personal, wie zum Beispiel Chinesisch Lehrer, Dolmetscher, Manager, Techniker oder allgemein China-Fachleute, die sich mit den kulturellen Besonderheiten des Landes auskennen.

Nun könnte man sagen: Wozu denn Chinesisch lernen? Die ganze Welt spricht doch Englisch! Und damit hätte man gewissermaßen auch Recht. Auch und gerade die jungen Chinesen sprechen heute besser Englisch als frühere Generationen.

Trotzdem stellen Sprachbarrieren noch immer eines der größten Hindernisse dar. Wer Chinesisch beherrscht, kann wesentlich engere Kontakte zu chinesischen Geschäftspartnern pflegen, und hat allgemein eine bessere Kontrolle über seine Projekte in China.

Dieser Vorteil bleibt einem normalerweise verschlossen, wenn man nur Englisch beherrscht. Deswegen gerade weil heutzutage jedermann Englisch spricht, kann man seinem Lebenslauf durch Chinesisch noch einen ganz anderen Schliff verleihen!

4. Der Kultur-Faktor:

Chinesisch hat eine Jahrtausende alte Kultur

Feng Shui, Tai Qi, Yin Yang, Buddhismus, TCM… das Interesse für chinesische Kultur hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen im Westen.

Die meisten Menschen beschäftigen sich dabei eher mit Trends und Modeerscheinungen, ohne ein wirkliches Verständnis für die alte Kultur Chinas zu entwickeln. Und grundsätzlich ist das auch nicht zu kritisieren – viele Leute haben auch Spaß beim Tango oder Salsa tanzen, ohne besonders viel über Lateinamerika zu wissen.

In einer globalisierten Welt sind echtes Verständnis für andere Länder und interkulturelle Kompetenzen jedoch wertvolle Eigenschaften, die man zum Beispiel auch durch das Lernen einer Fremdsprache erwerben kann.

Die chinesische Sprache ist dabei tief verwurzelt in der chinesischen Kultur, so spiegelt sich etwa in den Schriftzeichen eine Jahrtausende alte Philosophie wieder. Wer Chinesisch lernt, wird auf diese Weise auch einen spannenden und interessanten Kulturraum besser verstehen und begreifen lernen.

5. Der Chic-Faktor:

Chinesisch liegt voll im Trend

Wer Chinesisch sprechen kann, liegt voll im Trend. Es ist vielleicht so ähnlich wie vor ein paar Jahren, als nur sehr wenige Leute ein iPhone von Apple besaßen, und damit als besonders cool galten.

Nur dass man natürlich leichter an ein iPhone kommt, als an chinesische Sprachkenntnisse. „Ich kann Chinesisch sprechen“ löst daher bei anderen Menschen immer noch etwa die gleiche Bewunderung aus wie „Ich habe einen Doktortitel in Atomphysik“.

Denn eines ist sicher – niemand stellt mehr die Intelligenz von jemandem in Frage, der fließend Chinesisch beherrscht.

6. Der Kreativitäts-Faktor:

Chinesisch erhöht das bildliche Denken

Sprache ist mehr als ein Mittel zur Kommunikation mit anderen Menschen. Sprache ist auch ein Instrument des Denkens. In unserem Kopf findet ein permanentes Selbstgespräch statt, mit dem wir uns die Welt erklären und interpretieren.

Das Sprachvermögen beeinflusst daher maßgeblich, wie und worüber man nachdenken kann.

Dabei spielt der Aufbau der Sprache selber eine wichtige Rolle. Während man sich in der deutschen Sprache im Wesentlichen logischen Argumentationsketten bedient, um bestimmte Aussagen zu formulieren, ist die chinesische Sprache voller Metaphern und Symbole. Und dies gilt nicht nur für chinesische Schriftzeichen, sondern auch für das gesprochene Chinesisch im Allgemeinen.

Aus diesem Grund denken Chinesen auch vielmehr bildlich als auf der Sachebene, und sprechen Dinge häufig nicht konkret sondern in Andeutungen und Parabeln aus – ein Umstand, der westliche Gesprächspartner oftmals verzweifeln lässt.

Wer diese Art des Denkens jedoch zu verstehen lernt, wird nicht nur besser mit Chinesen zurechtkommen. Indem man Chinesisch lernt, erhöht man auch seine bildliche Vorstellungskraft allgemein, was in sehr vielen kreativen Bereichen nützlich ist.

Text: Philipp Zacharek