Es ist ein historisches Treffen. Der Ministerpräsident der Volksrepublik China, Wen Jiabao, ist seit Montag zu Gast in Berlin, um sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Deutsch-Chinesischen Beziehungen auszutauschen.
Er wird dabei begleitet von 13 ranghohen Ministern sowie über 200 weiteren Delegationsmitgliedern. Am Dienstag treffen sich die Kabinette der beiden Staatsoberhäupter der Länder dann zu den ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Eine solch enge gemeinsame Zusammenarbeit führte die Bundesregierung zuvor nur mit Frankreich, Israel, Indien, Polen und Russland.
Michelle Hofmann, 22, ist eine meiner Studentinnen, die für den reibungslosen Verlauf der Konferenz sorgen wird. Vorab hatte ich die Gelegenheit, ihr ein paar Fragen zu stellen:
Warum hat es dich interessiert bei diesem Kongress mitzuarbeiten?
„Es ist das erste Mal für mich, dass ich durch meine Chinesischkenntnisse die Möglichkeit bekomme, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Am meisten interessiere ich mich dafür einmal mitzubekommen, wie die Abläufe bei einem Kongress dieser Größenordnung aussehen und wie man sich auf die chinesischen Gäste vorbereitet.“
Welche Aufgaben wirst du genau bei der Veranstaltung übernehmen?
„Ich habe unterschiedliche Aufgaben, zum Beispiel werde ich für die Garderobe zuständig sein, später werde ich dann die deutschen und chinesischen Teilnehmer in die Konferenzräume geleiten, sie den Tag über betreuen und bei ihren Fragen hilfreich zur Seite stehen.“
Glaubst du, dass du eine wichtige Aufgabe hast?
„Ja, auf jeden Fall. Da sich die chinesischen Gäste in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums nicht auskennen, müssen sie sich auf mich als Ansprechperson verlassen können.“
Was denkt du über die aktuelle Deutsch-Chinesische Zusammenkunft?
„Es wird in den Medien derzeit häufig die Behauptung aufgestellt, Deutschland mache sich erpressbar gegenüber China, aber ich denke beide Seiten folgen nur ihren politischen und wirtschaftlichen Interessen. Ich bin der Ansicht, dass sich beide Partner auf Augenhöhe begegnen.“
Welche Erwartung hast du für die zukünftige Beziehung zwischen Deutschland und China?
„Deutschland und China werden in Zukunft noch stärker zusammenarbeiten. Das sieht man jetzt schon an den vielen Projekten, welche die Länder gemeinsam verfolgen. Besonders hoffe ich auch, dass der Kulturaustausch zwischen Deutschland und China intensiv gefördert wird. Denn je mehr China an Bedeutung als Wirtschaftspartner für Deutschland gewinnt, desto mehr wird auch die junge Generation ihr Interesse an der chinesischen Sprache und Kultur entdecken.“
Warum hast du mit deinem Chinastudium begonnen?
„Ursprünglich wollte ich irgendetwas kulturelles mit politikwissenschaftlichem Bezug studieren, und ich wollte eine neue Sprache lernen. Ich hatte sogar zunächst mit dem Gedanken gespielt Skandinavistik zu studieren. Aber weil uns in der Schule fast nichts über China beigebracht wurde, interessierte ich mich doch mehr für China. Ein weiterer Faktor für meine Entscheidung war außerdem die sich rasant entwickelnde Wirtschaft Chinas, weil ich hierin einfach mehr persönliche Zukunftsperspektiven erkennen konnte. Das Studium macht mir nun auch großen Spaß, so dass ich meine Entscheidung bisher in keinster Weise bereut habe.“
Was würdest du anderen jungen Menschen heutzutage sagen, die auch chinesisch lernen möchten?
„Ich kann jedem jungen Menschen nur empfehlen, die chinesische Sprache ebenfalls zu erlernen. Und zwar nicht nur aus dem Grund, weil Deutschland und China in Zukunft enger zusammenarbeiten werden. Das Land hat eine spannende Geschichte und unglaublich vielfältige und interessante Kultur. Die Sprache ist dabei auch immer der Schlüssel zum Verständnis einer Kultur sowie der Menschen, die sie sprechen.“
Vielen Dank für das nette Gespräch, und viel Erfolg bei deiner Arbeit!
Sehr schön, was man heute in spiegel online lesen kann. So will der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao den Handel zwischen China und Deutschland massiv ausbauen. Die Bundesrepublik sei eine bedeutende Triebfeder für die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und China. „Die heutige gute Entwicklung der chinesisch-europäischen Beziehungen ist ohne Deutschlands Unterstützung und Anstrengungen nicht vorstellbar“, sagte Wen bei einem Wirtschaftsforum in Berlin laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript. Das freut doch alle Arbeitnehmer, denn man sollte sich immer das Schicksal der Griechen vor Augen halten.
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